Monatsrückblick Mai 2021

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Der Spruch „Alles neu macht der Mai“ ist mittlerweile zwar echt abgenutzt, aber er trifft zu: Ich durfte mich impfen lassen und fühle mich wahnsinnig erleichtert, mich nicht mehr konstant so bedroht fühlen zu müssen. Im Mai habe ich zudem ernsthaft mit meiner Masterarbeit begonnen: Meine Gliederung steht und nun stecke ich in den ersten Zügen der Recherche. Und noch etwas ist neu: Beruflich gab es eine kleine Veränderung, die für mich sehr aufregend ist und die letzten Wochen maßgeblich geprägt hat. Bei all diesen aufreibenden Ereignissen fiel es mir gar nicht so leicht, mich auf fiktive Welten einzulassen und nicht immer wieder gedanklich abzuschweifen. Diese Bücher haben mich dennoch durch diese Zeit begleitet:

Gelesene Bücher: 8

Hinzugekommene Bücher: 6

Verity von Colleen Hoover (E-Book)

Ich hatte Lust auf einen packenden Thriller und bin auf Goodreads über Verity gestolpert. Von der Bestsellerautorin hatte ich zuvor noch nichts gelesen, also stürzte ich mich kurzerhand in die Lektüre. Ich bin durch die Seiten geflogen und konnte es kaum aus der Hand legen. Insbesondere das Ende hat mir ziemlich gut gefallen. Alles in allem hätte ich jedoch mehr Twists erwartet, mehr überraschende Wendungen und vielleicht eine etwas realistischere Handlung. Die Protagonistin schien mir als Figur ein wenig flach und kaum aussagekräftig, aber mein Bedürfnis, unterhalten zu werden, wurde erfüllt. Ein solider, wenn auch nicht überragender Thriller!

Unter Deck von Sophie Hardcastle*

Unter Deck ist ein australischer Roman über das Meer, den Umgang mit einem Trauma und eine junge Frau, die erwachsen wird und lernt, sich im Leben zurechtzufinden. Eine eindringliche, atmosphärische Lektüre, die mich bereichert hat und lange nachhallt. Hier geht es zu meiner vollständigen Rezension.

Blackbox von Jennifer Egan (Hörbuch)

Auf die Empfehlung meines Freundes und den Vergleich mit einer unseren liebsten Netflix-Serien, Black Mirror, hörte ich mir dieses kurze Hörbuch an. Leider konnte mich weder der Inhalt noch der Stil abholen und ich bin konstant mit meinen Gedanken abgeschweift. Vielleicht hätte ich aufmerksamer zuhören müssen, aber letztlich ist mir keine richtige Erinnerung an diese Geschichte geblieben.

Written on the Body von Jeanette Winterson

Dieses Buch habe ich im Rahmen eines Uni-Seminars gelesen. Es ist nicht so leicht, den „Pflichtlektüreneffekt“ auszublenden und das Buch komplett unvoreingenommen zu beurteilen, aber insgesamt haben mir am meisten die Fragen gefallen, die Written on the Body aufwirft und im universitären Rahmen zu spannenden Diskussionen rund um Liebe, Identität und Gender geführt haben. Inhaltlich hat sich die Lektüre für mich jedoch ein bisschen gezogen und ich hätte mir mehr Handlung gewünscht.

In the Event this Doesn’t Fall Apart von Shannon Lee Barry (E-Book)

Vor einigen Jahren ist mir Shannon Lee Barry schon mit ihrem Blog aufgefallen, auf dem sie über ihre chronische Krankheit schrieb. Ich mochte ihren Schreibstil wahnsinnig gerne. Irgendwann hörte sie auf und ich verlor sie im Internet aus den Augen, bis ich mir vor einiger Zeit TikTok installierte und sie und ihre kurzen Videos dort wiederentdeckte. Nachdem ich mir einige ihrer wunderschönen Gedichte anhörte, kaufte ihr mir kurzerhand die gesamte Sammlung, die das erste Jahr ihrer Beziehung mit ihrem Freund beschreibt. Sie schrieb im Geheimen und schenkte ihm das gebundene Buch zum Jubiläum, was ich schon mal sehr süß finde. Ihr Schreibstil ist zart, poetisch und melancholisch und ihr Talent, die richtigen Wörter zu finden, riesig.

Fang den Hasen von Lana Bastašić*

Viele sind begeistert von Fang den Hasen und mich hat das Buch angesprochen, weil die Autorin gerade als „rising star“ aus Bosnien gilt, ich noch nichts aus diesem Land gelesen habe und mich Geschichten über Freundschaft und zwischenmenschliche Beziehungen im Allgemeinen interessieren. Dabei ignorierte ich die Tatsache, dass ich Roadtrips in Büchern oft ziemlich langweilig finde. So ging es mir leider auch mit diesem Buch. Sprachlich brillant und auch die Tiefen und Abgründe der Freundschaft zwischen Lejla und Sara sind sehr gekonnt gezeichnet. Doch insgesamt fehlte mir der tiefere Sinn, eine deutlichere Metaebene oder etwas, das mich mehr aufgerüttelt hätte. Das Ende fand ich besonders enttäuschend. Vielleicht war ich nicht die richtige Leserin für dieses Buch.

The Hating Game von Sally Thorne (Hörbuch)

Ab und zu bin ich in der Stimmung für ein bisschen Romantik. Meistens greife ich dabei zu einem Buch von der grandiosen Holly Bourne, doch da mir von ihr nicht mehr viel übrig bleibt, versuche ich, weitere Autor:innen in dem Genre für mich zu entdecken. Nachdem The Flatshare für mich ein Flop war, stand also The Hating Game weit oben auf meiner Liste. Das Hörbuch ist super gelesen von Katie Schorr und die Handlung unterhaltsam, wenn auch klischeebehaftet und sehr vorhersehbar. Zudem bin ich vielleicht zu rational, um mich dem Eskapismus komplett hingeben zu können, da ich immer wieder red flags im Kopf habe, wenn stereotype bad boys idealisiert werden. Ich fand den „love interest“ Josh leider auch absolut unausstehlich und konnte mir ein Augenrollen hin und wieder nicht verkneifen. Nichtsdestotrotz waren es ein paar unterhaltsame Hörstunden.

Everything is figureoutable von Marie Forleo

Dieses Buch war für mich genau das richtige Buch zur richtigen Zeit. Die US-amerikanische Coach und Entrepreneurin Marie Forleo teilt in diesem Buch ihr Wissen, um ein glückliches und erfolgreiches Leben zu führen. Dabei geht es unter anderem darum, wie man seine Ziele erreicht, das meiste aus der verfügbaren Zeit rausholt und lernt, mit Kritik und dem Hochstaplersyndrom umzugehen. Dieses Buch war genau der pep talk, den ich mir erhofft habe. Marie Forleo trifft genau die richtigen motivierenden und bestärkenden Worte und ich bin mir sicher, das Buch nicht zum letzten Mal in der Hand gehabt zu haben.


Was habt ihr im Mai gelesen?

*Bei den gekennzeichneten Büchern handelt es sich um Rezensionsexemplare.

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