„Rebecca“ von Daphne du Maurier

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„Working as a paid companion to a bitter elderly lady, the timid heroine of Rebecca learns her place. Life is bleak until, on a trip to the South of France, she falls in love with Maxim de Winter, a handsome widower whose proposal takes her by surprise. Whisked from Monte Carlo to Manderley, Maxim’s isolated Cornish estate, the friendless young bride begins to realise she barely knows her husband at all. And in every corner of every room is the phantom of his beautiful first wife, Rebecca.“

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Frauen: Zum einen die wunderschöne, namensgebende Rebecca, ehemalige und verstorbene Frau von Maxim de Winter. Zum anderen ist der Roman aus der Sicht von Maxims zweiter Frau erzählt, die durchgehend namenlos bleibt und versucht, sich an das Leben im pompösen Manderley anzupassen. Doch was genau hatte es mit Rebecca auf sich? Das Mysterium um Maxims verstorbene Frau zieht sich durch das gesamte Buch und spielt mit den Erwartungen der Leser*innen. Abgesehen von den geheimnisvollen Elementen, die die Geschichte ausmachen, versucht sich die unsichere und von Selbstzweifeln geplagte Protagonistin in Manderley zu behaupten, was sich als gar nicht so leicht erweist.

„Rebecca“ war für mich eine Lektüre außerhalb meiner Komfortzone. Ich lese hauptsächlich Gegenwartsliteratur und wenngleich mich die Thematik in diesem Roman interessierte, ist mir zunächst das Tempo der Geschichte aufgefallen: Beschreibungen von Manderley sind sehr ausgedehnt, viele Szenen ziehen sich über mehrere Seiten. An sich trägt das natürlich zu der Atmosphäre der Geschichte bei, doch teilweise ging es mir einfach zu langsam voran. Ungefähr zwei Drittel des Buches habe ich mich sogar ein bisschen gequält weiterzulesen, und erst das letzte Drittel nahm für mich an Fahrt auf, sodass ich wirklich am Ausgang der Geschichte interessiert war.

Was dem Buch in meinen Augen an Tempo fehlte, machte jedoch die Vielschichtigkeit der Charaktere wett. Ich mochte die erkennbare Entwicklung der Protagonistin, interessierte mich für Rebecca, war genervt von Maxim und zugleich fasziniert und irritiert von Mrs. Danvers. Das Ende des Romans war für mich unerwartet, aber durchaus passend und alle Fragen, die ich nach dem Lesen von „Rebecca“ hatte, wurden im großartigen Nachwort von Sally Beauman geklärt. Daphne du Maurier hat einen Roman geschrieben, über den man gerne reden möchte und der für seine Zeit sehr ungewöhnlich war: 1938 erschienen, wurde das Buch schnell sehr erfolgreich und zwei Jahre später von Alfred Hitchcock verfilmt. Heutzutage gilt „Rebecca“ weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus als ein Klassiker und ist insbesondere für seinen berühmten ersten Satz bekannt:

„Last night I dreamt I went to Manderley again.“

Daphne du Maurier: Rebecca. Virago Press. ISBN: 978-1-844-080-380. 441 Seiten. 11,50€

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