Praktikum im Lektorat: Mein Erfahrungsbericht

Veröffentlicht in: Gedanken | 3

Ich möchte in der Buchbranche arbeiten. Das steht schon eine ganze Weile für mich fest. Doch wie mir der Sprung von meinem Studium zu einer Arbeit gelingt, die mich erfüllt, steht noch in den Sternen. Ein Praktikum in einem großen Publikumsverlag zu machen schien mir jedenfalls ein guter Schritt in die richtige Richtung zu sein. Also zog ich Ende Februar für sechs Wochen nach Köln. Den Praktikumsplatz im Bereich Lektorat Sachbuch/Belletristik hatte ich bereits Ende 2017 bekommen.

Ehrlich gesagt hatte ich davor wenig Ahnung, was ein Lektor/eine Lektorin eigentlich genau tut. Grob war mir das klar, doch wie viel Organisation, Planung, Verhandlung, Vermarktung und Kreativität tatsächlich gefordert ist, war mir nicht ansatzweise bewusst. Nach den ersten Tagen hat mein Kopf geraucht vor lauter Input. Und schon nach kurzer Zeit wurde ich den Gedanken nicht mehr los: Ich möchte Lektorin werden. Unbedingt.

Was mich dabei besonders überraschte, war die Tatsache, dass ich nach einem Arbeitstag von achteinhalb Stunden gar nicht erschöpft war. Klar, körperlich merkte ich schon, dass ich jede Nacht wie ein Stein einschlief, doch geistig war ich selten so inspiriert und energetisch bei einer Arbeit wie nach einem typischen Tag in diesem Verlag. Zudem hatte ich das Glück, wunderbare Kolleginnen und Kollegen zu haben, die sich die Zeit nahmen, mir alles zu erklären.

Was begeistert mich so am Lektorat? Die Frage habe ich mir in letzter Zeit oft gestellt. Irgendwie ist es die Mischung aus allem, was ich bisher mitbekommen habe: Den ganzen Tag über Bücher zu reden, als erste Manuskripte in der Hand zu halten, die Verantwortung mitzutragen, was auf dem Buchmarkt erscheinen wird, mit Autoren zusammenarbeiten, ein richtig gutes Gefühl für Texte zu entwickeln, die verschiedensten Projekte organisieren und einen Überblick über alles zu behalten, mich mit Sprache auseinandersetzen, mit Buchbegeisterten zusammenarbeiten, meine Englisch- und Französischkenntnisse nutzen, den Lesern richtig gute Fiktion bieten, mich mit meiner Arbeit identifizieren. Das alles sind Aspekte, die mich unglaublich reizen. Ich bin so glücklich, dieses Praktikum gemacht zu haben, da ich in den letzten Wochen sehr viel darüber gelernt habe, wie ich mir mein Berufsleben vorstelle. Jetzt geht es jedoch erstmal darum, mein Bachelorstudium, so gut ich nur kann, zu beenden, um meinem Ziel, Lektorin zu werden, näherzukommen.


Was machst du beruflich? Welche Ziele hast du?

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3 Antworten

  1. Thorsten J. Pattberg

    Ein Traumjob ist das ja schon. Dann bleibt aber noch die Frage, Lektorin wo? Bei einem großen Verlag, oder lieber doch einen eigenen Verlag gründen? Dazwischen gibt es bekanntlich alles. Übrigens, Dein Blog ist ja schon eine große EigenPublikation. Sehr elegant, gut zu lesen, und übersichtlich. Da könnte man schon ein eigenes Unternehmen draus machen. Auf jeden Fall alles Gute nach dem Studium und bei der Berufswahl, ob nun im Angestelltenverhältnis oder als Freiberuflerin. Alles wird gut werden!

    Mit besten Grüßen
    Dein
    Thorsten J. Pattberg, Autor der Lehre vom Unterschied

    • buchundwort

      Vielen Dank für den Kommentar und die netten Worte! Ja, das ist tatsächlich eine gute Frage, auf welchem Weg es in die Richtung Lektorat gehen soll. Ich kann mir vorstellen, nach meinem Studium erstmal in einem Publikumsverlag zu arbeiten und zu sehen, wie sich dann alles weitere entwickelt und ergibt. 🙂

      Beste Grüße
      Moni

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