Monatsrückblick Oktober 2022

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And we’re back on track! Wie erhofft überkam mich zum Beginn meiner liebsten Jahreszeit auch eine große Lust auf Bücher. Mit der Lektüreauswahl hatte ich überwiegend Glück.

Generell war dieser Oktober ziemlich vielseitig. Angefangen hat er mit einem zweiwöchigen Urlaub nur für mich, den ich in vollen Zügen genossen habe. Unter anderem war ich auf der Filmpremiere von „Alles über Martin Suter. Außer die Wahrheit“ und würde nun gerne mal wieder etwas von ihm zu lesen, nachdem mich vor einigen Jahren Die Zeit, die Zeit sehr beeindruckt hat. Ansonsten fand diesen Monat die Frankfurter Buchmesse statt, auf der ich diesmal hauptsächlich beruflich unterwegs war – zwei intensive Tage, die aber trotz Reizüberflutung auch schön und erfüllend waren. Ich mag es sehr, Teil dieser Buchbranche zu sein. Doch nun zu meinen Oktober-Büchern:

Gelesene Bücher: 4

Hinzugekommene Bücher: 1

Grown Ups von Marie Aubert

Ich war mir ziemlich sicher, dass mir das Buch gefallen würde. Mir gefiel der Ton auf den ersten Seiten und grundsätzlich interessieren mich die Perspektiven von Frauen. Es geht um Ida, 40 Jahre, die das „Ticken der biologischen Uhr“ deutlich zu spüren bekommt, während ihre Schwester nach zahlreichen erfolglosen Versuchen endlich schwanger ist. Die Geschichte spielt im Sommerhaus der Familie, es geht um geschwisterliche Rivalität, Unausgesprochenes und geplatzte Träume. Womöglich bin ich einfach nicht in der Lebensphase, um mich genug mit Ida zu identifizieren, aber ich fand sie als Protagonistin leider wahnsinnig unsympathisch. Generell haben mich alle Figuren beim Lesen irgendwie frustriert.

Haha Heartbreak von Olivia Kuderewski

Hach, ich liebe den bissigen, ironischen Ton, in dem Olivia Kuderewski schreibt. Wie der Titel schon andeutet, geht es um Trennung, um eine junge Frau in einer Großstadt, die ihr Beziehungsende verarbeitet, indem sie sich vor allem mit verschiedenen Männern zum Sex verabredet. Es war gleichermaßen berührend und enorm unterhaltsam, Haha Heartbreak zu lesen und hat mich genau zur richtigen Zeit erwischt.

Anleitung ein anderer zu werden von Édouard Louis

Mein erstes Buch von Édouard Louis und oh man, ich bin hin und weg. Er schreibt autofiktional über sein Leben, zerpflückt eigene Gedanken und Erlebnisse mit so einem reflektierten, messerscharfen Blick, dass ich an jedem seiner Sätze hing. Wie komplex wir Menschen doch sind. Und wie interessant Louis über sein Erleben und den Drang, unbedingt „ein Anderer“ zu werden, schreibt. Jetzt möchte ich alles von ihm lesen.

Die Lüge von Mikita Franko

Ein Junge wächst in Russland mit zwei Vätern auf. Wie kann sich das über einen ganzen Roman tragen?, dachte ich. Mikita Franko hat schnell alle Zweifel, die ich anfangs hatte, aus dem Weg geräumt. Dieser ehrliche und soghafte Schreibstil hat die Geschichte für mich zu einem sehr intensiven Leseerlebnis gemacht und die Figuren und ihre Dynamiken haben sich wahnsinnig real angefühlt. Ein großartiger Coming-of-Age-Roman, aber auch viel mehr als das.


Was habt ihr im Oktober gelesen und womit seid ihr in den November gestartet?

  1. Eva-Maria Lange

    Danke für die Tipps!
    Ich werde den Blog verfolgen.
    Habe im November gelesen: Ritchie Girl von Andreas Pflüger. Eine umwerfende Sprache, eine furchtbare Zeit.

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