Monatsrückblick Juli 2021

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Der Juli war ein umtriebiger Monat. Ich habe ein paar Bücher gekauft, viel Geld fürs Essengehen mit allen möglichen tollen Leuten ausgegeben, in vielerlei Hinsicht in mich selbst investiert, und nach fast zehn Monaten endlich den Balkon eingerichtet. Zudem habe ich viel gearbeitet, meine Handynutzung reduziert, Sport getrieben und eine Mitgliedschaft abgeschlossen, mein letztes Uni-Semester beendet und die letzte Seminararbeit abgegeben. Die Krönung war dann die heißersehnte Woche Urlaub in den Bergen mit meinem Lieblingsmenschen. Das tat so unfassbar gut! Bei all der Beschleunigung in meinem Alltag war diese Entschleunigung sehr notwendig. Diese Bücher haben meinen Juli geprägt:

Gelesene Bücher: 6

Hinzugekommene Bücher: 4

Maybe you should talk to someone von Lori Gottlieb

Dieses Buch ist eine feste Umarmung in Buchform. Lori Gottlieb ist Psychotherapeutin in Hollywood und erzählt von ihrem Berufsalltag. Gleichzeitig erfährt sie eine eigene Krise: Ihr Freund beendet die Beziehung, Lori versteht die Welt nicht mehr und begibt sich selbst in Therapie. Dieses Buch ist eine Mischung aus vielem: Es gab sowohl Momente, die mich zum Schmunzeln brachten als auch Szenen, in denen mir Tränen über die Wangen kullerten – und das passiert mir sonst nie. Der lockere, witzige Schreibstil macht dieses Buch für jede:n zugänglich. Ein weiterer Pluspunkt waren die kurzen Kapitel. Ein tolles Buch!

Expedition zu den Polen von Steffen Möller (Hörbuch)

Es gibt zwei Städte, die ich auf unterschiedliche Weise als „Zuhause“ wahrnehme: Berlin und Warschau. Steffen Möller ist in Polen wohl der bekannteste Deutsche, hat dort einige Jahre in der etablierten Sitcom M jak Miłość („L wie Liebe“) mitgespielt und lebt in Warschau. Als ich sein Buch Expedition zu den Polen als Hörbuch bei Storytel entdeckte, packte mich das Bedürfnis nach ein bisschen Nostalgie. Anhand einer Zugfahrt mit dem Berlin-Warszawa-Express erzählt er von den Unterschieden zwischen den zwei Nachbarländern. Vieles kam mir bekannt vor, einiges war mir neu und das eine oder andere fand ich nicht ganz so akkurat. Alles in allem habe ich mich aber gerne auf diese literarisch-kulturelle Reise mit Steffen Möller begeben!

The Wonderful Wild von Gesa Neitzel (Hörbuch)

Gesa Neitzel verfolge ich im Internet schon seit vielen Jahren und habe ihre Blogbeiträge gelesen, als ihre Ausbildung zur Safari Rangerin noch längst nicht in Planung war. Es hat großen Spaß gemacht, ihren Werdegang zu verfolgen. Ich mochte ihr erstes Buch, Frühstück mit Elefanten, und war nun neugierig auf das zweite. Thematisch hat es mich zwar nicht ganz so sehr abgeholt, da es weniger um Gesa und ihre Erlebnisse geht und mehr um die Natur und unseren Umgang damit, aber ihr Schreibstil ist nach wie vor großartig. Ich freue mich auf alles Weitere von ihr.

Der Termin von Katharina Volckmer*

Der Termin ist der Spitzentitel aus dem ersten Programm des neu gegründeten Kanon Verlags. Autorin Katharina Volckmer ist zwar deutsch, hat ihren Roman aber trotzdem auf Englisch geschrieben. Im Grunde genommen besteht er aus einem langen Monolog, der sich über 128 Seiten erstreckt und Themen wie Scham, Sexualität und den Umgang mit der nachkriegsdeutschen Vergangenheit in den Fokus rückt. Rasant und messerscharf geschrieben und definitiv tabubrechend. Eine vielschichtige Lektüre, die ich sehr interessant fand. Nur gegen Ende hat mich der Monolog etwas verloren.

Career of Evil von Robert Galbraith

Zu diesem Buch werde ich außer diesem Absatz nichts weiter schreiben, da ich J. K. Rowling (deren Pseudonym Robert Galbraith ist) keine Plattform bieten möchte. Dennoch mag ich ihre Krimi-Serie um das Ermittler:innen-Duo Cormoran Strike und Robin Ellacott sehr gerne. Career of Evil ist der dritte Teil. Leider konnte er mich nicht ganz so sehr überzeugen wie die Vorgänger (The Cuckoo’s Calling fand ich großartig, The Silkworm auch ziemlich gut). Dennoch eine gute, atmosphärische Lektüre, bei der ich allerdings viel mehr Freude an der Entwicklung der Charaktere hatte, als an dem Fall selbst.

Daisy Jones & The Six von Taylor Jenkins Reid

Daisy Jones & The Six war nicht nur die perfekte Urlaubslektüre, sondern zählt nun auch zu meinen Jahreshighlights, wenn nicht sogar zu meinen Lieblingsbüchern allgemein. Taylor Jenkins Reid hat diese Geschichte in Interviewform erzählt: Es geht um Sängerin und Songwriterin Daisy Jones, die aufsteigende Band The Six und um ihre gemeinsame turbulente Achterbahnfahrt an Ereignissen, die alle Mitglieder prägen. Das Setting sind die 70er Jahre, die Stimmung dieser Zeit ist auf jeder Seite spürbar und es wird immer schwerer zu glauben, dass diese Band fiktiv ist. Das Format, in dem die Handlung erzählt wird, ließ mich durch die Seiten fliegen, die Geschehnisse nahmen mich mit, machten mich betroffen und nachdenklich. Der Autorin ist es gelungen, Figuren aufs Papier zu zaubern, die sich wahnsinnig echt anfühlen. Ich kann Daisy Jones & The Six nicht genug empfehlen und habe schon zwei ihrer weiteren Romane, Malibu Rising und The Seven Husbands of Evelyn Hugo bestellt.


Was habt ihr im Juli gelesen?

*Bei dem gekennzeichneten Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar.

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