„I’m Thinking of Ending Things“ von Iain Reid

Veröffentlicht in: Lesen und Gelesen, Rezensionen | 0

„Eine Frau fährt mit ihrem neuen Freund Jake durch die winterliche Weite Kanadas. Trotz ihrer besonderen Verbindung denkt sie darüber nach, die Sache zu beenden. Und während draußen die Dämmerung das einsame Land in Dunkelheit hüllt, werden drinnen im Wagen Gespräche und Atmosphäre immer unheimlicher: Weshalb hält die Erzählerin einen Stalker vor Jake geheim, der ihr seit längerem Angst macht? Warum gibt Jake nur bruchstückhaft etwas von sich preis? Wort für Wort steigt aus den Seiten ein kaum greifbares Unbehagen auf, denn eines ist von vornherein klar: Das junge Paar steuert unaufhaltsam in die Katastrophe …“

Dieses Buch war ein Spontankauf, als ich in den Buchhandlungen Wiens unterwegs war. Ich hatte noch nie von „I’m Thinking of Ending Things“ von Iain Reid gehört. Das düstere, mysteriöse Cover zog mich an, ich las die ersten paar Sätze – und schon war es um mich geschehen. Die Prämisse, ein Paar auf einer Autofahrt zu begleiten, über ihre Gespräche zu lesen und in die Tiefen ihrer Psyche einzutauchen, wie es der Klappentext andeutete, machte mich neugierig und klang genau nach dem, wonach ich in Geschichten häufig suche. Der Roman ist stark dialoglastig und hat dadurch eine hohe Geschwindigkeit, die beim Lesen wahnsinnig viel Spaß machte.

Meine größte Erkenntnis: Ich habe mich noch nie so sehr beim Lesen gegruselt, wie bei diesem Buch. Allgemein habe ich schon oft Thriller gelesen, jedoch nie zu einem Buch gegriffen, das sich dem Genre Horror zuordnen ließ. Doch einen gewissen Reiz hatte es, auszutesten, ob ein Buch es tatsächlich schaffen würde, dass ich Angst habe, alleine durch die Wohnung zu laufen. Und das hat tatsächlich Bestens funktioniert. Diese Geschichte lässt sich sehr treffend als creepy beschreiben. Die Ereignisse werden seltsamer und seltsamer, das Gefühl der Angst hat mich beim Lesen sanft von allen Seiten umschlungen und mir zunehmend die Luft abgeschnürt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

„I’m Thinking of Ending Things“ war für mich ein Volltreffer. Ich liebe es, wenn Bücher eine starke Emotion auslösen können, sei es Trauer, Wut, Frust, Mitgefühl, Weltschmerz, oder, für mich soeben mit diesem Buch hinzugekommen, Angst. Dieser Roman war eine wilde, aufregende Abenteuerfahrt der Gefühle und ich kann ihn absolut empfehlen.

Iain Reid: I’m Thinking of Ending Things. Gallery/Scout Press. ISBN: 978-150-112-6925. 224 Seiten. 11,50€.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert