Warum ich Bücher liebe

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„All my life, the library has always been one of my favorite places to go.“ – Larry Brown

Alle Wohnungen und Häuser, in denen meine Familie und ich im Laufe meiner Kindheit und Jugend wohnten, hatten eine Gemeinsamkeit: es gab immer sehr viele Bücher.

Meine Mutter hat mir als Kind vor dem Schlafengehen jeden Abend aus Büchern vorgelesen, manchmal auf Polnisch, manchmal auf Deutsch. Mein Opa ging da noch ein Schritt weiter und dachte sich die Geschichten einfach selbst aus, entfachte in mir die Leidenschaft für Fantasie. Und irgendwann war der Drang groß, es auch selbst zu können – sowohl das Lesen, als auch das Ausdenken. Nach unserem Umzug nach London im Jahr 2007 wiederholte sich das Prinzip: Ich sah all die schönen Umschläge in den Läden und Buchhandlungen und es frustrierte mich, aufgrund meiner fehlenden Sprachkenntnisse noch keinen Zugang dazu zu haben. Also versuchte ich jeden Tag aufs Neue, Bücher wie „The Story of Tracy Beaker“ und „A Little Princess“ zu lesen – so lange, bis es endlich klappte. Seitdem habe ich nie wieder aufgehört.

Bücher bedeuten für mich, in eine völlig andere Welt einzutauchen ohne dabei unbedingt das Haus verlassen zu müssen. Ich lese im Bett, am Schreibtisch, auf dem Sofa, in der Badewanne. Aber auch unterwegs, wann immer sich die Gelegenheit ergibt. Buchläden sind für mich der ultimative Ort des Glücks – ab und zu plane ich mir einen ganzen Tag ein, an dem ich einfach ein paar Stunden in Büchern stöbere. Vor allem Dussmann in Berlin hat es mir angetan – so eine große Auswahl und so eine wundervolle Atmosphäre! Das erste Mal, als ich dort war, habe ich mich auf Anhieb verliebt.

Jedes Buch ist eine eigene kleine Welt, erweitert aufs Neue Horizonte, erzählt, unterhält, informiert, bewegt, erschüttert. Jedes Buch bedeutet, für eine gewisse Zeit ein Leben mehr zu führen als das eigene. Es bedeutet für mich, einen bunteren Alltag zu führen, über Themen und Personen nachzudenken, denen ich sonst nicht begegne. Ich liebe es so sehr, mich in einer Geschichte zu verlieren die etwas in mir hervorruft, dass ich es zum Beruf machen möchte und diesen Blog gegründet habe.

Vor drei Jahren habe ich es in schönere Worte verpackt:

A good book is like a love affair. The beginning is exciting, new, you are yet to find your way and get a feeling for the situation. Then, all of a sudden, you find yourself right in the middle of the story, and that’s where you can truly begin to savour each page, each sentence, each word. Draw in their fragrance, cherish them, let them sink in, allow them to evoke all kinds of feelings. Enjoy yourself, appreciate, love. The number of unread pages shrinks and seeps like sand through an hourglass, water through your fingers. You feel it and try to read slower to make the most out of each word, but you know that you can’t just stop abruptly and refuse to finish it anymore – oh no, that chance is gone; now that you’ve started, you have no choice but to carry it through until the very end. Ah, the injustice of time. And it’s sad, so sad, when you’ve finally reached the last page. Saying goodbye has suddenly never seemed more heart-wrenching. Why do we do this to ourselves?, you may ask yourself in a moment of despair. You close the book, take one last look at the cover, let the pages run through your fingers one last time before getting up from the sofa and putting it onto your bookshelf, in between all of those other collections of souls you’ve had to part from at some point in your life. The answer is simple. The story you have witnessed now belongs to you. The innocuous, unsuspecting beginning, the passionate climax, as well as the gradual fade-out and blunt ending. It has all become a part of you. And without realising, you’re a different person than who you were before you embarked on that soul-stirring journey. If that isn’t one of the most palpable reasons to be in love with books, I don’t know what is.

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