„In the Dream House“ von Carmen Maria Machado

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„Each chapter views the relationship through a different lens, as Machado holds events up to the light and examines them from distinct angles. She casts a critical eye over legal proceedings, fairy tales, Star Trek and Disney villains, as well as iconic works of film and fiction, infusing all with her characteristic wit, playfulness and openness to enquiry.“

Über psychischen Missbrauch und Gewalt in LGBTQ+-Beziehungen habe ich ehrlich gesagt noch nie nachgedacht. Carmen Maria Machado hat mit „In the Dream House“ ein Memoir geschrieben, das die vielen Facetten einer zutiefst toxischen Beziehung skizziert und mir als Leserin auf eine Art und Weise nahe gebracht hat, die mich absolut umgehauen hat. Besonders beeindruckt hat mich, mit welcher Präzision sie die zwischenmenschlichen Ereignisse reflektiert, analysiert und mit einer gesunden Distanz messerscharf bewerten kann. Die Autorin hat sich für dieses Buch offensichtlich stark in den Schmerz hineingefühlt, doch gleichzeitig bringt sie das Erlebte auf eine spannende, abstrakte Ebene.

Zum Aufbau des Buches: In „In the Dream House“ hat Carmen Maria Machado das Rad neu erfunden: Jedes Kapitel beleuchtet die Beziehung aus einem anderen Blickwinkel, die Kapitel sind kurz und heißen zum Beispiel: Dream House as Prologue, Dream House as Bildungsroman, Dream House as Murder Mystery. Abwechslungsreich, tiefgründig, psychologisch und literarisch hat die Autorin mit diesem Werk ein Memoir geschrieben, das vor Ehrlichkeit und Verletzlichkeit strotzt, und genau darin liegt die Schönheit, die dieses Buch ausmacht. Ich habe bisher nichts dergleichen gelesen und würde es jedem ans Herz legen.

Carmen Maria Machado: In the Dream House. Serpent’s Tail. ISBN: 978-178-816-224-1. 283 Seiten. 17,00€.

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