Sprache ist so etwas Schönes. Ich liebe, was man damit anstellen kann genauso wie ich es liebe, neue Wörter kennenzulernen. Über die Jahre habe ich fleißig gesammelt, sowohl Wörter, die schlicht und ergreifend schön sind als auch Wörter, die ich mal nicht kannte und im Laufe der Zeit in mein Vokabular aufnehmen konnte. Hier also 25 kleine Schätze der deutschen Sprache:
- das Fernweh – Sehnsucht nach der Ferne, nach fernen Ländern
- der Vorführeffekt – Misslingen einer Vorführung oder eines bestimmten Kunststücks aufgrund der Vorführsituation
- die Sehnsucht – inniges, schmerzliches Verlangen nach etwas oder jemandem
- die Vorfreude – Freude auf etwas Kommendes, zu Erwartendes
- das Kopfkino – nur oder hauptsächlich in der eigenen Fantasie oder Vorstellung ablaufende Vorgänge oder Geschehnisse
- die Scheinheiligkeit – Unaufrichtigkeit, Unehrlichkeit, Heuchelei
- die Schadenfreude – Freude über das Missgeschick oder Unglück anderer
- das Fremdschämen – das Gefühl, sich für einen anderen schämen zu müssen; in Bezug auf das Verhalten eines anderen empfundene Peinlichkeit
- das Fingerspitzengefühl – Feingefühl; Einfühlungsgabe im Umgang mit Menschen und Dingen
- die Torschlusspanik – Angst, etwas entscheidendes zu versäumen
- die Dunkelziffer – offiziell nicht bekannt gewordene Anzahl von bestimmten Vorkommnissen, Erscheinungen
- der Weltschmerz – die seelische Grundstimmung prägender Schmerz, Traurigkeit, Leiden an der Welt und ihrer Unzulänglichkeit im Hinblick auf eigene Wünsche, Erwartungen
- der Zeitgeist – für eine bestimmte geschichtliche Zeit charakteristische allgemeine Gesinnung, geistige Haltung
- die Koryphäe – ein ausgezeichneter Fachmann, Wissenschaftler
- der Hexenschuss – plötzlich auftretender, stechender Rückenschmerz
- die Zweisamkeit – meist harmonisches, oft romantisches Zusammensein von zwei Personen
- die Eselsbrücke – ein Wort oder eine Wendung die man benutzt, um sich ein anderes Wort besser merken zu können
- sturmfrei (Adj.) – Zustand, das Haus für sich allein zu haben; Möglichkeit, ungehindert Besuch zu empfangen
- mucksmäuschenstill (Adj.) – absolut ruhig
- pietätlos (Adj.) – rücksichtslos
- arbiträr (Adj.) – willkürlich, beliebig
- moros (Adj.) – griesgrämig, missgelaunt, missmutig
- dekadent (Adj.) – ausschweifend, verschwenderisch, im kulturellen Niedergang begriffen
- redundant (Adj.) – als Information nicht notwendig, überflüssig
- obsolet (Adj.) – so, dass etwas nicht mehr gebraucht wird, da es veraltet ist
Wenn ihr, wie ich, nie genug bekommt von der Schönheit dieser Sprache, habe ich einen tollen Tipp für euch: die Sprachschatztruhe. Auf dem liebevoll geführten Instagram-Profil werden regelmäßig besonders schöne und bemerkenswerte Wörter vorgestellt. Wer noch nach einem Schmuckstück für das eigene Zuhause sucht, kann auf ihrer Website auch eins der schlichten und minimalistischen Poster kaufen.*
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Was ist euer Lieblingswort?
Jessica
Mai 20, 2018 um 9:42 amMich würde interessieren mit welchen Hintergrundgedanken du dich für diese Wörter entschieden hast?! Haben sie eine besondere Bedeutung für dich? Haben sie dich geprägt?
buchundwort
Mai 20, 2018 um 11:01 amJa, es ist wohl eine recht subjektive Liste und man könnte noch viele andere schöne Wörter finden. Auf diese hier bin ich aber einfach im Laufe der Zeit aufmerksam geworden – weil sie sich nicht direkt in eine andere Sprache übersetzen lassen (z.B. Schadenfreude), weil sie so ein schönes Bild malen (z.B. Fingerspitzengefühl) oder weil sie irgendwie lustig sind (Hexenschuss und Eselsbrücke). Manche mochte ich auch einfach vom Klang. 🙂
Zehra
Februar 19, 2021 um 12:55 pmEine wirklich sehr schöne Auswahl an sehr schönen Wörtern.
Vielen lieben Dank für den tollen und inspirierenden Beitrag.